Samstag, 6. August 2011

14. Tag

Abschied von Pila und Zielflug Richtung Heimat


Die Wetterprognose für den vorletzten Tag unseres großen Abenteuers sah eigentlich nicht schlecht aus. Kein Jahrhundertwetter für den Streckensegelflug aber ein Wetterfenster mit thermischen Bedingungen, was durchaus einen Zielflug nach Deutschland hätten ermöglichen können. Das es dann etwas anders kam ist auch ein Grund dafür, dass dieser Bericht etwas verspätet kommt.  Wir mussten nämlich alle zu den „Kühen“ (Außenlandung) und dann haben wir uns Richtung Heimat „vom Acker gemacht“ !

Doch nun der Reihe nach.

Am Morgen nach dem Frühstück große Verabschiedung von den polnischen Kameraden. Nochmals vielen Dank, besonders an Lezsek Guderski, der uns nicht nur mit vielen Informationen, sondern auch mit kulinarischen Spezialitäten aus Polen versorgt hat!



Danach Logger programmieren. Die Besatzungen – Lutz und Henry im Puchacz und Kisi und Steffen in der ASK - hatten sich für einen Zielflug nach Eisenhüttenstadt entschieden. Von Pila - reichlich 170 km.













Die Segelflieger von Pila und Grudziadz hatten für uns von einem 14 km entfernten Privatflugplatz eine Wilga organisiert, die fast pünktlich gegen 13 Uhr Ortszeit landete. Mit einem 18 m Seil (!) ging es dann sofort los. Als Erste startete die ASK und kurz darauf der Puchacz.


Das Bild zeigt den Puchacz beim Start. Im Hintergrund der Hangar der Albatros-Flugzeugwerke, der vor 100 Jahren erbaut wurde.  


Kisi fädelte in bewährter Art einen 2-Meter-Bart über der Stadt ein, der beide Besatzungen auf 1050 m GND brachte. Das Wolkenbild war gut und so waren wir relativ optimistisch, dass wir jetzt mit den Anhängern entspannt nach Eisenhüttenstadt fahren können. Laut Vorhersage  mussten unterwegs zwar noch ein paar lokale Schauer umflogen werden aber die Bedingungen sollten im Raum Berlin sogar noch mal besser werden.
Leider war es dann doch problematisch unterwegs. Die Suche nach geeigneten Aufwinden zum Vorwärtskommen (leichte Gegenwindkomponente) gestaltete sich häufig schwierig und die Sprünge waren sehr groß. Bei Basishöhen um 1000 m GND musste immer wieder bis auf unter 500 m abgeflogen werden, was bei dem sehr waldreichen Gelände unangenehm war.



Das Bild zeigt den Puchacz beim Kampf ums Obenbleiben.



Auch die ASK war nicht immer so hoch wie im Blid. Die ersten Schauerstaffeln konnten umflogen werden aber dann schob sich eine großflächige hohe Abschirmung herein. Die thermischen Bedingungen wurden deutlich schlechter. Nach hartem Kampf landete die ASK sicher auf einem abgeernteten Getreidefeld kurz vor dem „Zauberwald“.



„War wohl kein Wind mehr ?“ fragte der Bauer auf polnisch (freie Übersetzung !). Kisi antwortete - „dzien dobry“ (Guten Tag). Dann lachten alle !?
Die Puchacz-Crew kämpfte sich unter der Abschirmung weiter voran und schaffte es bis 96 km vor Eisenhüttenstadt – dann war auch hier „der Wind alle“ und Lutz suchte ein Außenlandefeld mit Komfort.



Der Puchacz (hellblaue Flugspur) landete nämlich neben einem Freibad samt Ortschaft, in der gerade eine polnische Hochzeit gefeiert wurde. Gut ausgesucht Lutz - Respekt !


Der Puchacz im Anflug auf das Feld mit Freibad und Aussicht auf „Bewirtung“.

Kern-Satz: „Wie die Verpflegung so die Bewegung !“




Freundlicher Empfang am Strand des Bades und unser Lutz hat sich im Landeanflug schon „frei „gemacht.













Auch das mit der Hochzeitsgesellschaft und der Bewirtung ist voll aufgegangen.

Naja – Lutz hat eben auch internationale Aussenlandeerfahrung !!

Kurz vor dem Dunkelwerden hatten dann auch die Rückholer mit Navi und polnischer Follow-me-Hilfe das Freibad gefunden  (swimming – aah – follow me !).












Lutz hat dann allen noch versprochen:


„ Wir kommen wieder  ;-)  !“

Achtung: Die ausführliche Zusammenfassung unseres Wandersegelfluges erscheint an dieser Stelle am Mittwoch !